Geschichte des ASB Von 1888 bis heute

Gegründet von sechs Zimmerleuten ist der ASB zu einer starken Gemeinschaft mit mehr als 1,3 Millionen Mitgliedern geworden.

Gründung 1888

Ende des 19. Jahrhunderts war die Arbeit in den Werkstätten und Betrieben lebensgefährlich. Ungeschützte Maschinen verursachten schwere und oftmals tödliche Unfälle, und niemand konnte helfen. Helfen durften und konnten nur Ärzte. Aber es gab zu wenige, und bis sie - ohne Telefon und schnelle Autos - am Unfallort waren, verging viel wertvolle Zeit.

Im Jahr 1888 egriffen sechs Berliner Zimmerleute die Initiative und setzten gegen viele Widerstände den ersten "Lehrkursus über die Erste-Hilfe bei Unglücksfällen" durch. Sie sind nicht nur die Gründerväter des heutigen ASB, sondern haben auch der Notfallrettung in Deutschland wesentliche Impulse gegeben.

Sozialarbeit und Auslandshilfe

Doch die Samariter konzentrierten sich nicht nur auf die Verbesserung der Notfallrettung und die Durchführung von Sanitätsdiensten. Schon 1921 setzte die ASB-Auslandshilfe ein. Damals fuhr ein Sanitätszug nach Rußland, um Lebensmittel an Hungernde zu verteilen und bei der Bekämpfung der Cholera mitzuhelfen.

Zwei Jahre später begann die ASB-Sozialarbeit. Das Ruhrgebiet war als Folge des 1. Weltkrieges zur dichtest besiedelten Region der ganzen Welt geworden - extreme Wohnungsnot und Hunger ließen die medizinische Versorgung völlig zusammenbrechen. Da Infektionskrankheiten grassierten und es nicht einmal Milch für Säuglinge und Kleinkinder gab, organisierten die Samariter "Kinderverschickungen": Bis zu drei Monate konnten sich die Kinder bei Pflegeeltern oder in ASB-Kinderheimen erholen.

Als in der eisigen Kälte des Winters 1923/24 die Menschen auch in anderen Gebieten hungern und frieren mußten, verteilte der ASB Lebensmittel und Kleidung an die besonders Bedürftigen.

Zerschlagung und Neuanfang

Weil der ASB in den Folgejahren immer wieder laut seine Stimme als Anwalt der Schwachen und Benachteiligten erhob, wurde er 1933 von den Nazis verboten. Alle 1800 ASB-Kolonnen mußten sich auflösen, sämtliches Eigentum wurde beschlagnahmt.

Während der ASB in den von den Westalliierten besetzten Gebieten schon 1945 an einigen Orten wieder arbeiten und sich zu einer der größten Hilfs- und Wohlfahrtsorganisationen entwickeln konnte, blieb er in der sowjetisch besetzten Zone und auch später in der DDR verboten. Aber schon bald nach der Maueröffnung war der ASB in Ostdeutschland an vielen Orten (wieder) präsent - mit weitaus mehr Diensten als vor dem Krieg.